Mo, 8. September 2008, 20 Uhr

Lesung und Vortrag
mit REUVEN MOSKOWITZ
Träger des Aachener Friedenspreis 2003
„Der lange Weg zum Frieden“
Deutschland – Israel – Palästina

«Ein Held ist, wer seinen Feind zum Freunde macht»
Reuven Moskowitz, 1928 in Rumäniens geboren, überlebte trotz Verfolgung und Vertreibung den Holocaust und wanderte 1947 nach Palästina ein, wo er Mitbegründer des Kibbuz Misgav-Am an der libanesischen Grenze wurde. Nach dem Studium der Geschichte und der hebräischen Literatur war er als Geschichtslehrer tätig.
1974 verbrachte er ein Forschungsjahr in Berlin, um eine Arbeit zum Thema
«Deutsche und Juden zwischen der Macht des Geistes und der Ohnmacht der Gewalt» zu schreiben.
Seit fast 40 Jahren warnt er vor der Gefahr des eskalierenden Terrors und Gegenterrors im Nahen Osten. Von Anfang an engagierte er sich in der israelischen Friedensbewegung und wurde nach dem Sechstagekrieg 1967 Sekretär der neuentstandenen Bewegung «Für Frieden und Sicherheit», die sich gegen die Annexion der besetzten Gebiete und für eine sofortige Lösung des Flüchtlingsproblems, die gegenseitige Anerkennung Israels und der arabischen Staaten sowie das Recht der Palästinenser auf Selbstbestimmung einsetzte.
Er ist Mitbegründer des 1972 gegründeten Friedensdorfes Neve Shalom/Wahat al Salam in Israel, wo er selber auch gelebt hat und in dem israelische Juden und Palästinenser gleichberechtigt zusammenleben, eine zweisprachige Grundschule führen und eine Friedensschule unterhalten, in der sich junge jüdische und palästinensische Israeli oft erstmals begegnen und in gemeinsamer Seminararbeit das friedliche Zusammenleben einüben. Seine Tätigkeit als Geschichtslehrer beinhaltete immer auch Friedenserziehung.
Er organisierte viele Jahre Reisen, um die jüdisch-palästinensische und die deutsch-israelische Aussöhnung voran zu bringen. 2001 wurde er mit dem Mount Zion Award,
2003 mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet.

Musikalische Begleitung: Susanne Förster (Geige)

 

Theater im Fraunhofer

Fraunhoferstr. 9

80469 München