„Der Milosevic-Prozess“
mit dem bulgarischen Journalisten, Autoren und Prozessbeobachter Germinal Civicov
Am 11. März 2006 wurde Slobodan Milosevic tot in seiner Zelle in Den Haag aufgefunden. Damit fand der sogenannte „Prozess des Jahrhunderts“ gegen den Präsidenten des dritten und letzten Jugoslawien ein jähes, unerwar- tetes Ende. Der 1995 vom UNO-Sicherheitsrat ins Leben gerufene Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) hatte am 27. Mai 1999, mitten im Bombenkrieg der NATO gegen Belgrad, Anklage gegen den damaligen jugoslawischen Präsidenten wegen Kriegsverbrechen in der Provinz Kosovo erhoben. Der Krieg gegen Jugoslawien war der erste völkerrechtswidrige Angriffskrieg mit deutscher Beteiligung nach dem 2. Weltkrieg und leitete eine Ent- wicklung der Militarisierung Deutschlands und Europas ein, die noch längst nicht abgeschlossen zu sein scheint. Welche Rolle spielte spezi- ell in diesem Zusammenhang der Internatonale Strafgerichtshof?
Mit Germinal Civikov haben wir einen kritischen Kenner zu Gast. Er lebt derzeit in den Niederlanden und arbeitet als freier Autor und Journalist. 2004 war er an der Erstellung des Dokumentarfilms von Jos de Patter „Der Fall Milosevic“ beteiligt, der im holländischen Fernsehen mehrmals gezeigt wurde.
Musikalische Begleitung: Marion Kropp, Akkordeon und Andrea Hillen, Akkordeon |